"Der evangelische Religionsunterricht fördert
religiöse Bildung und leistet damit einen
eigenständigen und unverzichtbaren Beitrag zum
allgemeinen Bildungs- und Erziehungsauftrag der
Schule.
Der evangelische Religionsunterricht ist offen für
Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher
Überzeugungen. Er leistet dadurch einen Beitrag
zur Verständigung in der Pluralität.
Der evangelische Religionsunterricht zielt auf
überprüfbare Kompetenzen und Inhalte, wobei sich
der Glaube selbst einer Überprüfung entzieht.
AUFGABEN UND ZIELE DES EVANGELISCHEN
RELIGIONSUNTERRICHTS:
Der evangelische Religionsunterricht begleitet
Kinder und Jugendliche bei ihrer Suche nach
Orientierung und Lebenssinn.
Er stellt auf altersgemäße Weise den
Zusammenhang von Glauben und Leben dar.
Er ermöglicht es, die Bedeutung des Evangeliums
von Jesus Christus im Leben zu entdecken und im
christlichen Glauben eine Hilfe zur Deutung und
Gestaltung des Lebens zu finden. Er informiert nicht
nur über den christlichen Glauben und seine
Traditionen, sondern bringt die Heranwachsenden
auch mit Glauben als Einstellung, Haltung und
Lebenspraxis in Berührung.
Wahrnehmen und Begleiten
Der evangelische Religionsunterricht nimmt Kinder
und Jugendliche mit ihren Lebensfragen, Sorgen,
Ängsten, Erwartungen und Hoffnungen ernst.
Er achtet sie als Mitgestalter/innen ihrer religiösen
Alltagswelt und stärkt die Hoffnung auf eine
lebenswerte Zukunft (Was dürfen wir hoffen?).
Er ermutigt Mädchen und Jungen, sich selbst und
einander als Geschöpfe Gottes mit individuellen Gaben
und Grenzen im Blick auf gemeinsame Aufgaben
anzunehmen und zu stärken
(Wer bin ich?).
Er nimmt plurale Lebensverhältnisse, religiöse
Phänomene und Sinndeutungsangebote auf.
Er gibt Raum zur Wahrnehmung und Reflexion in
individueller, gemeinschaftlicher und gesellschaftlicher
Perspektive
(Wie sehen wir die Welt?)."
Auszug aus dem Bildungsplan 2004 für Realschulen.